Skip to main content
ein wirklich scharfer Start in die Saison

Chili Open Lörrach – ein Ereignis, das seine Schatten schon weit vorausgeworfen hatte und schon im Vorfeld zu heißen Diskussionen führte. Aber alles von Anfang an…nach den Erfahrungen des Vorjahres, wurde die Öffnung der Anmeldung von vielen Discgolfern aus Europa, vorwiegend aus der Schweiz und Deutschland, sehnsüchtig, pünktlich um Mitternacht erwartet – und pünktlich musste man sein! Punkt Mitternacht am 14. Januar öffnete die Anmeldung und nach 7(!) Minuten waren 78 Startplätze vergeben! Das first come, first serve-Prinzip erforderte neben einer schnellen Hand zur Eingabe der Daten auch eine schnelle Internetleitung und gute Nerven…

88 Startplätze, darunter 10 Wildcards, standen zur Verfügung und nachdem bereits ab Minute 7 nach Anmeldebeginn die Warteliste auf fast 30 Spieler angewachsen war, musste eine Lösung her. Die Organisatoren um TD Martin Jenny reagierten sehr schnell – der Parcours wurde auf 27 Bahnen erweitert – also 20 Startplätze mehr – und es wurden 2 Spielerpools gebildet.

Der 1. Pool bestand aus der Open Division der Herren und der Damen und der 2. Pool aus den restlichen Divisionen. Somit spielte der 1. Pool in der 1. Runde die Bahnen 1-18, in der 2.Runde 10-27 und in der 3. Runde 19-27 und 1-9…der 2. Pool spielte in jeder Runde eine 9-Loch-Schleife. Diese Lösung wurde, v.a. natürlich von den Spielern auf der Warteliste, sehr begrüßt, aber auch die Reduzierung der Spielbahnen von 22 auf 18 pro Runde stieß auf breite Zustimmung.

Nach endlosem Warten war es am 13. März endlich soweit – der Parcours stand und konnte zum offenen Training oder für eine Doubles-Runde genutzt werden. Neben Silke und Julia waren auch noch Nata, Ted und Simon Malik mit am Start. Auf unterschiedlichstem Wege angereist, trafen doch alle am Freitag im Laufe des Tages auf dem Kurs um zu trainieren oder ein Doubles zu spielen. Trotz Sonnenschein war warme Kleidung unerlässlich, denn spätestens auf dem freien Feld spürte man den kalten Wind deutlich.

Der Kurs bot neben den Klassikern wie „Highway to Hell“ oder „AC/DC“ auch einige andere interessante Bahnen – diese hier zu beschreiben würde den Rahmen sprengen (einsehbar unter http://www.merrychains.ch/chiliopen/kurs.html). Immerhin wurde das Turnier, das im Rahmen der Swisstour stattfand, als PDGA-B-Tier gewertet.

Aber erst mal begab sich die Deutsch-Schweizerische Wohngemeinschaft bestehend aus Silke, Rafi, Patrick, Julia und Stephan auf den Weg ins Wochenendquartier, um zu begutachten, wo man denn nächtigen würde – und es wurde durchweg für gut befunden.

Der Samstag begrüßte die schlussendlich 106 angetretenen Spieler mit freundlichem Sonnenschein und Temperaturen nahe an 0°C…ein typischer Frühlingsmorgen, der noch im Griff des Winters zu sein schien.

Dennoch sah man rundherum nur fröhliche, erwartungsfrohe Gesichter! Und es ging direkt und pünktlich nach dem Playersmeeting los.

Nach der ersten Runde stand bei den Open Ralf Hüpper (Kettenjeklüngel Köln/52) an erster Stelle vor Thorsten Baus (Hyzernauts/53), Dominik Stampfer (WSCA/55), Stephan Müller (Disc Dimension/55),Emanuel Kroll (WSCA/55), Loic le Pleux (Strasbourg Université Club DG/55)und Lukas Schär (Walkabout/55). Bei den Damen führte die unter schwedischer Flagge spielende Amerikanerin Stacy Pauly (Visättra DGC/62) mit drei Würfen vor Natalie Holloköi (Disc Dimension/65)und Christine Hellstern (Hesselbach/67). Bei den Grandmastern gelang es nur 2 Spielern unter 60 zu bleiben – zum einem dem Scheibensucher Wolfgang Kraus (57) und dem Genfer Paul Francz (55). Christof Schlegel (Walkabout/59), Martin Leu (Walkabout/58) und Jeremy Yager (Voodoo Warriors/58) bildeten die Spitze bei den Masters, während Franco Puliafito (Chainhunters/63), Werner Kuster (Chainhunters/67) und Benjamin Schneider (Walkabout/70) bei den Senior Grandmasters in Führung gingen.

Aber das alles war erst der Stand nach einer Runde und da durch die Poolbildung bisher nicht jeder Spieler jede Bahn gespielt hatte, auch noch nicht unbedingt aussagekräftig. Nach einem etwas chaotisch verlaufenden Mittagessen (Essen gut, aber leider hat nicht jeder, der bestellt hat, auch etwas erhalten…) gingen alle Spieler, bereits eingeteilt in ihre Divisionen, auf die 2. Runde. Der aufkommende Wind sorgte vor allem auf dem offenen Feld und rund um die Autobahn für interessante Verhältnisse und ließ manch einen Spieler fast verzweifeln.

Gegen 17.30 Uhr war dann auch die 2. Runde Geschichte und es kristallisierten sich die Favoriten in den einzelnen Divisionen heraus.

Bei den Open setzte sich Dominik Stampfer(109) mit einem Wurf Vorsprung vor Stephan Müller(110) an die Spitze, gefolgt von Torsten Baus(111) und Martin Jenny(112), ebenfalls nur durch einen Wurf voneinander getrennt – das versprach viel Spannung, da mit Lukas Schär (113), Emanuel Kroll und Loic le Pleux (beide 114) und Danne Johansson (116) noch 4 weitere Spieler in Leading-Flight-Reichweite waren.

Bei den Damen teilten sich am Samstagabend Natalie Holloköi und Stacy Pauly den ersten Rang (beide 130), gefolgt von Christine Hellstern (135) und Nicoletta Godbout (142). Christof Schlegel verbesserte sich in der 2. Runde (117) und überholte somit Martin Leu (123) und Jeremy Yager(119) , denen es nicht gelang, sich zu verbessern. Bei den Grandmastern schien es auf eine Duell zwischen Wolfgang Kraus (114) und Paul Francz(115) hinauszulaufen, ebenso bei den Senior Grandmastern zwischen Benjamin Schneider (132) und Franco Puliafito (132).

Nach diesem anstrengenden ersten Tag, begab sich die WG direkt in die Wohnung, wo auf Julia und Stephan, und den inzwischen dazu gestoßenen Dan, ein leckeres Fondue auf seine Zubereitung wartete! Nach ein paar kleineren Startschwierigkeiten (Brennpaste wäre nicht schlecht… ;-)) stand das Essen auf dem Tisch und wurde sehr genossen.

Der nächste Morgen begann etwas aufregend und ließ das Adrenalin der Fahrer in die Höhe schnellen….es musste aus dem doch sehr engen Hof mit extra Hindernis - Auto anderer Mieter auf der einen Seite und Treppe auf der anderen Seite – rückwärts ausgeparkt werden…eine Erfahrung, auf die ich hätte verzichten können… was aber dank eines perfekten Einweisers dann doch kein Problem war ;-)

Der Sonntag wartete mit Temperaturen um 2°C und Sonne auf – die 3. Runde konnte also beginnen. Für die meisten Spieler sollte das die letzte Runde auf dem teilweise doch sehr anspruchsvollen Kurs sein, für einige Wenige ( 8 Open-Spieler und die besten 4 der anderen Divisionen) jedoch waren noch spezielle Finalbahnen vorbereitet worden.

Ins Finale kamen bei den Open: Stephan Müller (161), Dominik Stampfer (162), Martin Jenny (163), Torsten Baus (164), Emanuel Kroll (165), Loic le Pleux (166), Danne Johansson (169) und Lukas Schär (171)

Die Ergebnisse zeigten, dass sich zumindest unter den ersten 6 Spielern noch Plazierungen tauschen ließen…

Genauso eng ging es bei den Damen zu – Natalie Holloköi (190) lag nur einen Wurf hinter Stacy Pauly (189), Christine Hellstern (203) und Karin Rubin (201) konnten in diesen Zweikampf nicht mehr eingreifen, spielten jedoch um Platz 3. Ebenso erging es Jac Haegler (191) bei den Grandmastern – er und Richard Kreifeur (191) konnten dem Duell um Platz 1 zwischen Wolfgang Kraus (179) und Paul Francz (181) nur zuschauen.

Anders erging es dagegen Benjamin Schneider (202) bei den Senior Grandmastern und Christof Schlegel (174) bei den Masters – mit einem komfortablen Vorsprung starteten sie ins Finale der besten vier.

Gespielt wurden spezielle Finalbahnen – F1 war die normale Bahn 6, F2 eine eigens konzipierte Bahn über den Teich, F3 wurde vom Abwurf der regulären 8 auf Korb 9 gespielt, die restlichen Bahnen waren die regulären Bahnen 10, 18, 2, 3, 4 und 5.

Das Finale der ersten 4 Openspieler begann geradezu langweilig – außer Stephan Müller (Birdie) spielten alle anderen eine 3 an Bahn 1 - was sich aber an Bahn 2 sofort ändern sollte! Nachdem kurz gewartet wurde, bis eine extra angeforderte Drohne zum filmen in der Luft war, wurde die zweite Bahn über den Teich als erstes von Stephan Müller in Angriff genommen und das perfekt – in diesem Moment fiel das einzige Hole in One des Tages! In den letzten Jahren mehrfach am oberen bzw unteren Korbrand im Finale an dieser Bahn gescheitert, traf Steph diesmal die Ketten und die Scheibe blieb im Korb! Ein Wurf, den jeder Finalzuschauer genoss und der mehrfach gefilmt worden war. Herzlichen Glückwunsch!!

Nach diesem Highlight und mit inzwischen 3 Würfen Vorsprung auf Dominik, war die nächste Bahn die einzige Schwäche, die sich Stephan leisten sollte und die ihn einen Wurf kostete.

Am Ende des Finales stand fest, dass der Führende auch dieses gewonnen hatte – mit nur 24 Würfen verwies Stephan Müller Dominik Stampfer auf Platz 2. Platz 3 war eine kleine Überraschung – Emanuel Kroll spielte sich mit einer 27 im Finale noch auf’s Treppchen und verdrängte den bis dahin stark spielenden Torsten Baus auf Platz 4. Den 5. Rang holte sich mit ebenfalls einer starken Finalrunde (27) Danne Johansson aus Schweden bei seinem ersten Swisstour-Turnier.

Aber nicht nur bei den Open herrschte viel Spannung – die Damen kämpften bis zu letzten Bahn, mit dem glücklicheren Ausgang für Natalie Holloköi. Mit nur einem Wurf Vorsprung konnte sie sich die Trophäe vor Stacy Pauly sichern! Auch hier: Herzlichen Glückwunsch! Den 3. Rang sicherte sich Karin Rubin vor Christine Hellstern.

Der mit zwei Würfen Vorsprung ins Grandmasterfinale gestartete Wolfgang Kraus musste den Sieg an der vorletzten Bahn an Paul Francz abgeben – bis dahin souverän spielend vergab er leider seine Chancen. Dritter wurde hier Jac Haegler.

Bei den Mastern und Senior Grandmastern siegten wie erwartet Christof Schlegel vor Christophe Robert-Nicoud und Ralph Lehmann und Benjamin Schneider vor Franco Puliafito und Werner Kuster.

Herzlichen Glückwunsch an alle Sieger!

Senior Grandmaster
Grandmaster
Master
Damen
Open

Herzlichen Dank auch an TD Martin Jenny und seine Helfer von den Merry Chains für ein gut organisiertes und spannendes Turnier!

Alle Ergebnisse sind unter Discgolfdatabase einsehbar


Infos zum Autor

Geschrieben von Julia Burkhardt am 14.09.2014 für den DGCA.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Du kannst selbst entscheiden, ob Du die Cookies zulassen möchtest. Bitte beachte, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.

DGCA Login